Benötigt mein Baby eine Brille? Brillenrezepte stoßen bei Kleinkindern oft auf Kritik. Dr. med. Dr. med. Dietlind Friedrich von der Berufsgenossenschaft der Ophthalmologen in Deutschland (BVA) kontert: "Ja, das muss es oft sein. Um die Sehkraft der Kinder gut zu entfalten, sind manchmal Hilfsmittel nötig."
Bei Sehstörungen eines Kindes achten Ophthalmologen besonders auf die Sichthilfe. Weil jeder Fehlsichtigkeit - egal ob Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus - richtig kompensiert werden muss, damit sich das Sehen gut und altersgerecht entfalten kann und das Hirn die Bildinformation beider Seiten aufbereiten kann.
Ophthalmologen erfahren oft von den Eltern: "Mein Sohn kann auch ohne Brille sehen". Mit beiden Seiten zu schauen kann einen Sehschaden verbergen, der in einem der beiden Seiten des Auges seit einiger Zeit unbeachtet geblieben ist. Eine Kinderbrille soll in den meisten FÃ?llen eine Sehbehinderung (Amblyopie) verhindern. Es kann vorkommen, wenn die Bildinformation der beiden Okulare aufgrund von Sehstörungen und/oder Strabismus zu weit auseinander liegt.
Der visuelle Eindruck des schwachen Blicks im Hirn wird dann verdrängt. Im Kindesalter (bis etwa zum vierten Lebensjahr), wenn sich die Wechselwirkung zwischen Auge und Hirn herausbildet, kann diese Unsymmetrie noch umkehren. Darum können sich Babies auf eine Brille verlassen. Eine gewisse Anstrengung kann schon mit der Brille einhergehen: "Bei älteren Menschen muss die Kraft der Brille teilweise allmählich wiederhergestellt werden.
"In Ausnahmefällen müssen die Linsen alle paar Tage zwei- bis dreimal ausgetauscht werden, damit sich das Baby an die Korrektur zurechtfindet. Für Kinder sind Brillen immer die erste Adresse. Auch für größere Kinder können Linsen eine Möglichkeit sein. In diesem Fall ist es jedoch notwendig, dass die Kinder die für eine Kontaktlinse notwendigen Hygienevorschriften genau einhalten.
Hier kann die visuelle Hilfe den Schülern den Spass am Erlernen wieder geben und so den Schulerfolg absichern. Die vertrauensvollen Beziehungen zwischen Mutter und Kind und der augenärztlichen Praxis dauern oft mehrere Jahre. Angestrebt wird die volle Sehschärfe in beiden Seiten und das bestmögliche binokulare, d.h. dreidimensionale Sichtfeld.
Ein gesundes Auge fürs ganze Jahr - das lohnt sich in der Jugend immer. Verlag:Professional Association of Ophthalmologists of Germany e.V.