Sie haben das Recht auf eine originale Schwarzwälder Uhr!
Aus diesem Grund haben wir ein Echtheits-Zertifikat für alle Armbanduhren mit mechanischem Werk erstellt, die im Hochschwarzwald gefertigt wurden. Der Verein "Die Schwarzwalduhr" besteht aus Herstellern, Händlern und Fachleuten, die den Qualitätsstandard der Schwarzwalduhren sichern wollen. Hier finden Sie eine Übersicht der Geschäfte, die die originalen Schwarzwälder Uhrwerke verkaufen, sowie eine der vielen Service-Stationen, an denen Sie Ihre Uhr in Ihrem Heimatland instand setzen können.
Bei häufigen Anfragen konsultieren Sie bitte unseren Bereich Uhreninformationen und Hilfe.
Von der zweiten Jahreshälfte des 18. bis zum Ende des 20. Jh. war die Uhrenherstellung im Hochschwarzwald von weltweiter Wichtigkeit. Billiguhren aus dem Hochschwarzwald wie z. B. Standuhren, Großvateruhren und Standuhren dominieren den Verkauf in Deutschland, aber auch den weltweiten Warenexport. Portable Zeitmesser wie Taschenuhren und Handuhren spielen nur eine geringe Rollen.
In den achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderten beherrschte die Fertigung von Holzuhren. In vielen ländlich geprägten Gebieten Zentraleuropas wurde in der Vergangenheit oft der Werkstoff für die Uhrmacherei eingesetzt. Der Metalluhrenbau unterliegt den Zunftvorschriften und ist streng auf die kommunalen Uhrenhersteller begrenzt. Jeder durfte eine Uhr aus echtem Eichenholz herstellen.
So ist es nicht verwunderlich, dass die ersten Exemplare in Schwarzwälder Handwerksbetrieben hergestellt wurden. 2 ] Die vorgenannten Ursachen für die Entstehung der Uhrmacherkunst, die lang wierigen Winternächte und der vermeintliche Bastelgeist des Schwarzwalds sind daher verklärt. In vielen kleinen Ateliers, die zu den Wohngebäuden gehörten, wurden bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. hölzerne Schwarzwalduhren gebaut.
Die Schwarzwaldhausindustrie erreichte durch den günstigen Werkstoff Holzwerkstoff, den Maschineneinsatz sowie die Arbeitsteiligkeit die Weltmarktführerschaft bei Zeitmessern. Die hölzerne Uhr mit dem farbig gestrichenen Schild aus dem Hochschwarzwald war im 19. Jh. die billigste Uhr auf dem Weltmartk. Beispielsweise waren in Großbritannien Armbanduhren mit Datumanzeige und Lackplatten mit wenig Dekoration gefragt.
Für den mediterranen Raum wurden Armbanduhren mit schwarzer Umrandung und typischen nationalen Mustern wie dem Ochsenkampf produziert. Heimuhrmacher und Mikrowerkstätten, die in der ersten Jahreshälfte des 19. Jh. rund 15 Mio. Exemplare produziert hatten, beschwerten sich über ihre Wirtschaftslage um 1840 und erkannten die Gründe für Tariferhöhungen und Warenbeschränkungen. Zudem waren viele von den lokalen Grosshändlern, den so genannten "Packern", die ihnen die fertiggestellten Armbanduhren abgenommen und im Austausch dafür Komponenten und Gebrauchsgegenstände geliefert haben - zu teilweise höheren Kosten, wie die Haushandwerker bemängelten.
Jahrhundert gab es erste Zeichen des Strukturwandels, dem ab 1880 ein rasanter Wandel zur Industrieuhrmacherei folgt. Auch die ersten echten Uhrenmanufakturen entstehen im Badener Teil des Schwarzwalds. Anschliessend konzentriert sich die Uhrenfertigung auf einige wenige Standorte. Schon vor Beginn des Bahnzeitalters bestimmte die gute Verkehrslage und die Nutzung der Trinkwasserkraft die Wahl des Standortes im Schwarzwald.
Seit 1880 erfolgte eine Verlegung in den Württemberger Teil des Schwarzwalds und auf das angrenzende Baarplateau. Die Städte haben sich zu Zentren der Uhrenbranche entwickelt. Namhafte Persönlichkeiten in der Schramberger Uhrenmanufaktur waren die Fa. Junghan und die Hamburg-Amerikanische Uhrenmanufaktur, in Schwänningen die Fa. Karl H. G. Kienzle und Fa. G. Mauthe. Die Schwenninger haben sich mit Unternehmen wie der Württembergische Uhrenfabrik Bürk o ch r e n oder dem Unternehmen ISOGUS zum Produktionszentrum der Uhrmacherei entwickelt.
Die Hauptursache für den raschen Anstieg der Württemberger Uhrenbranche gegenüber dem angestammten Produktionsgebiet im Badener Teil des Schwarzwalds liegt in der neuartigen Produktionsmethode der neuen Uhrmacher. Um 1900 hat sich der Uhrenwecker im Metallkoffer zum Prunkstück der Schwarzwalduhrenindustrie entwickelt. Während sich die ersten Uhrenhersteller im Badener Hochschwarzwald noch voll und ganz dafür einsetzten, die Handwerkskunst klassischer Werke durch Serienfertigung bezahlbar zu machen, war das Design der Uhren ganz auf die Serienfertigung nach amerikanischer Vorlage ausgerichtet.
Mit dem robusten Alarmwerk der Firma Jungans, das in den frühen 1880ern entstand, wurden Standards gesetzt. Auf diese Weise wurde die Firma zur " grössten Uhrenmanufaktur der Erde ", wie sich der schrambergische Manufaktur nach 1900 nannte. Bis in die 30er Jahre wurde das Weckeruhrwerk W 10 in großen Stückzahlen hergestellt und von vielen anderen Unternehmen im Hochschwarzwald nur unwesentlich modifiziert.
Aus dem Schwarzwälder Uhrwerk wurde die billigste Uhr auf dem Schwarzwälder Uhrenmarkt - wie die hölzerne Uhr des 19. Jahrhunderts. Mit den Weckern deckt der schwarze Wald bereits vor dem Ersten Weltkrieg 60% der weltweiten Uhrenexporte ab. 9 ] Zum guten Verkauf der Armbanduhren hat auch beigetragen, dass in jeder Ferienwohnung nicht nur eine Uhr zu sehen war - wie noch in der Hochblütezeit der hölzernen Uhr - sondern "für jeden Wohnraum die richtige Uhr" (ein solches Plakat aus den 30er Jahren) geboten wurde:
Wanduhren mit waschbarem Küchengehäuse, massive Wanduhren und Bodenuhren, in Holzausführung abgestimmt auf die Möbel der "Guten Stube", oder die Zimmerwecker. Durch den Ersten Weltkrieg kam die Uhrenfertigung weitestgehend zum Stillstand. Einige Uhrenhersteller wie z. B. die Firma JUGHANS oder die Firma Cienzle konnten jedoch weiter gute Umsätze mit Rüstungsgütern wie z. B. Zeitzündern erzielen.
Durch den Zweiten Weltkrieg kam es zu einer erneuten Unterbrechung der Uhrenfertigung. Bekanntlich haben neben den Firmen JUGHANS und KLENZLE auch andere Uhrenfirmen wie die Firma MÜLLER & SCHLENKER und die Firma JÄCKLE in Schwänningen, BÄUERLE in St. GETORGEN und die Firma SchATZ & SOHNE in der Uhrenmanufaktur Villingen, die von der Firma Kaisers übernommen wurde, Zündkerzen gebaut.
Um so mehr, als die reife Technik keine grundlegenden Rationalisierungsmöglichkeiten mehr bietet, um die Uhrenfertigung kostengünstiger zu machen. In den 70er Jahren waren es vor allem jene Uhrenmanufakturen, die Pleite gegangen sind, von denen die meisten noch traditionell Mechanikwerke bauten: die Weckfabrik Joseph Kaisers in Villingen 1974, die Firma C. S. B. in Waldkirch 1975, die Firma M. A. B. im Jahre 1976 in Schwänningen.
Unmittelbar und mittelbar förderte das Bundesland Baden-Württemberg die Umstellung von Produzenten wie z. B. dem Schwenninger Unternehmen in Deutschland. Unterstützt vom FhG konnten mehrere Werke für Alarm-, Tischuhren und Wand-Uhren in großen Serien gefertigt werden. Als einzige Produzenten wechselten sie von der Mechanik zur Elektromechanik zu Quarzuhren: die Firmen JUGHANS, EMS und (!) mit erheblicher Zeitverzögerung das Unternehmen auch.
Gemeinsam mit dem lokalen Wettbewerber Kundo finanziert er das US-Unternehmen mit dem Bestreben, Quarzwerke kostengünstig herzustellen. Doch auch andere Hersteller, wie z. B. das Schwenninger Unternehmen EMC, konnten Quarzwerke in Serie herstellen. Nach der Insolvenz von Emmes und Kenzle wurden die Produktionsanlagen für Quarzwerke von den Insolvenzverwaltern nach Peking veräußert und dort wiederhergestellt.
Die Einfuhr der billigsten Quarzwerke aus dem Reich der Mitte übte erheblichen Einfluss auf andere deutsche Produzenten aus: 1996 führte die Firma ihre Quarzwerkproduktion in die Gemeinschaftsfirma UTS-Junghans ein. Die Unternehmen Kundos und Staigers (1992 fusioniert zu Kundos-Staiger) konnten auch im Preis nicht mehr mitziehen. In 2009 blieben nur noch 1.369 der ursprünglichen 32.000 Arbeitsplätze in der Schwarzwald Uhrenindustrie (1970).
Die wohl umfangreichste Kollektion zur Schwarzwälder Uhrengeschichte von den Anfängen der Holz- über die Elektromechanik bis hin zu den Quarzuhren und Radiowecker aus den 20. Auf der Deutschen Uhrenroute werden Denkmäler zur Schwarzwälder Uhrengeschichte und zu Orten der Uhrenherstellung im Hochschwarzwald und an der Bär verbunden.