1 Euro Brille

Im Jahr 2010 habe ich in Pauls Werk "Out of Poverty" gelesen, dass es eine Brille gibt, die sich Menschen, die von einem Euro oder weniger pro Tag leben, auszahlen.

Im Jahr 2010 habe ich in Pauls Werk "Out of Poverty" gelesen, dass es eine Brille gibt, die sich Menschen, die von einem Euro oder weniger pro Tag leben, auszahlen. Es ist bedauerlich, dass es so eine Brille nicht gibt", sagte ich und lese weiter. Ich habe am folgenden Tag in einem 1 Euro Geschäft eine günstige Brille gesehen - für 1 Euro!

Erstaunlich, dass wir hier eine solche Brille haben und nicht in Afrika", dachte ich. Dann musste ich eine Anlage entwerfen, um die Gläser leicht herzustellen. Die erste Bewährungsprobe absolvierte diese Abkantmaschine im April 2012 in Üganda, wo ich das erste Mitarbeiterteam vor Ort schulte und rund 500 Personen mit Gläsern ausstattete.

Ich habe viele Menschen von meiner Vorstellung inspiriert. Gemeinsam haben wir bereits Tausende von Menschen mit einer Brille ausgestattet und ihnen zu einem neuen, fröhlichen Alltag verhelfen können. Unsere Vision: 150 Mio. Menschen weltweit permanent mit Gläsern zu beliefern.

Der Biegeautomat paßt in eine Holzkiste von 30 x 30 x 30 m³.

Der Biegeautomat paßt in eine Holzkiste von 30 x 30 x 30 m³. Ein 6köpfiges Produktionsteam kann bis zu 50.000 Gläser pro Jahr auf einer Abkantmaschine produzieren. Gläser in unterschiedlichen Grössen können produziert werden: Bei Kindergläsern sind die gelben Markierungen, bei mittleren Gläsern die roten Markierungen und bei Personen mit besonders großen Augenabstand die blauen Markierungen.

Das ist die beste Brille der ganzen Familie!

Eine Dollarbrille: Wie er mit seiner einfachen Idee zweimal in Entwicklungsländer helfen kann

Die Menschen in den Ärmsten der Welt können sich dank seiner Entwicklung endlich eine Brille leisten: Mit einem einfachen technischen Verfahren können Einzelgläser für einen einzigen Euro Materialpreis produziert werden - daher der Name: Ein-Dollar-Gläser. Die Gläser werden in den entsprechenden Länder von lokalen Herstellern gefertigt.

Damit sollen die Menschen vor Ort selber etwas dazuverdienen können", sagt dazu der Geschäftsführer der Firma Martín-Aufmuth. Jetzt haben wir ihn bei seiner Tätigkeit in Bolivien unterstützt: auf die sonnige Insel Titicacasee. "In manchen Gegenden der Erde wissen die Menschen nicht einmal, dass es eine Brille gibt, es gibt nicht einmal Bezeichnungen für sie."

Dort müssen wir erst einmal eine Brille bekannt machen und den Menschen beweisen, dass sie mithelfen können und so etwas brauchen", sagt dazu der Geschäftsführer des Vereins. Nach Schätzungen von Fachleuten haben 150 Mio. Menschen auf der ganzen Welt keinen Zugriff auf eine Brille - und damit Benachteiligungen in der Ausbildung, im gesellschaftlichen Leben oder einfach im Kampf ums Überleben, weil sie ihren Berufsstand nicht mehr ausübbar sind.

Auf der sonnigen Titicacaseeinsel hatten die Kleinen noch nie eine Brille vor sich. So ist der 8-jährige Japaner zum Beispiel Kurzsichtiger, wie die Untersuchung des Brillenteams ergab. Für solche Schulkinder bestimmt die Brille oft die ganze Schulkarriere. Ob Schulkinder, Fruchthändler, Bauern oder Pädagogen - das Vorhaben auf der ganzen Welt konnte 50 Menschen mit einer Brille schnell und unkompliziert weiterhelfen.

In der Megastadt des bolivianischen Landes ist die Nachfrage nach Gläsern enorm, wie die Ein-Dollar-Gläser am Messestand beweisen sollen. Innerhalb einer knappen Stunde wurden 12 Gläser eingestellt und abgesetzt. In der Regel kostet eine Brille im Süden Amerikas rund 30 Euro, das sind zwei bis drei Tage Lohn plus Augenärztegebühren.

Für 10 Euro kann die Ein-Dollar-Brille inbegriffen sein. Allerdings herrscht in Bolivien ein allgemeiner Ärztemangel, sagt der schweizerische Projektleiter der Brille, Herr Dr. Meier. "Einer der grössten Brillenhersteller des ganzen Jahres hat sich in der Umgebung von Sankt Kreuz angesiedelt, wo jeden Tag rund 1'500 Brillenfassungen hergestellt werden - mit einer 25-Zentimeter-Produktionsbox.

Die Schachtel von Martín Aufmuth. Vor vier Jahren entwickelte er in seinem Erlanger Weinkeller den Prototypen dieser so genanten Glasbiegemaschine. Ein Rahmen kann in dieser Schachtel mit wenigen Handgriffen aus einfachen Materialien hergestellt werden. Im bolivianischen Sankt Kreuz haben inzwischen ein gutes Jahrzehnt Menschen einen Arbeitsplatz in der Brille werkstatt und 350 Menschen auf der ganzen Welt sind bereits mit dem Brillen-Projekt beschäftigt, das er in acht Entwicklungsländern durchgeführt hat.

Die Vereinigung des Gründers Martín Aufmuth setzt sich dafür ein, Menschen in Niedriglohnländern individuelle Gläser zur Verfügung zu stellen. Die Einheimischen stellen die Gläser selbst her und vertreiben sie zu einem günstigen Verkaufspreis. Sie bestehen aus einem hellen, biegsamen Federstahlgestell in unterschiedlichen Modellformen mit Brille von minus sechs bis plus sechs Durchmessern. Es wird von den Menschen vor Ort nach dem einfachen technischen Verfahren von Herrn Dr. med. Martin Aufmuth produziert und selbstvertrieben.

Indem die Brille verkauft wird, ist das Vorhaben in Entwicklungsländer selbsttragend. Etwa 30 Menschen engagieren sich in der Bundesrepublik auf ehrenamtlicher Basis im Rahmen des Projekts EINDollar-Brille e. V. Die Boxen und Geräte zur Fertigung der Gläser und zur Schulung der Augenoptiker vor Ort werden aus den Spenden finanzier. Mit dem " Technikpreis " und dem " Empowerment " wurde er ausgezeichnet.