Fielmann Brillen Online Katalog

Fielmann könnte Sie dadurch bald als Kunden verliert.

Über 40 Mio. Menschen in der Bundesrepublik trugen eine Brillenfassung. Die meisten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger beziehen nach aktuellen Marktdaten ihre Sehhilfen von Fielmann. Der Marktanteil des Unternehmens liegt bei 50 %. Gerade Online-Brillenhändler wie Herr Spex zum Beispiel oder Frau 24 wachsen rasant - und können in naher Zukunft zu einer ernsten Gefahr für Fielmann werden, schreibt die Zeitung Die WELT.

Ein Onlineshop, der diesen Titel trägt, ist auf der Webseite von Fielmann noch nicht verfügbar. Bei Fielmann ist dieser Bereich noch völlig unerschlossen. Die Wettbewerber sind dem Brillenprimus in dieser Hinsicht weit überlegen. Die Umsätze der Online-Brillengeschäfte stiegen im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent. Herr Spix, der wohl bekannteste Nischenrepräsentant, erwirtschaftete 2014 einen Jahresumsatz von 65 Mio. Ç.

Fielmann hat im vergangenen Jahr 7,6 Mio. Brillen verkauft. Nach wie vor belegen diese Werte eine enorme Überlegenheit im Brillenmarkt. Dass Fielmann jedoch einen zukunftsträchtigen Weg verpasst hat, zeigt ein Rückblick auf die Wachstumsentwicklung seiner Wettbewerber: das Online-Geschäft. Herr Spix und alle anderen jungen Internetanbieter konnten in vielen Städten Deutschlands ein sechsfach größeres Umsatzwachstum verzeichnen als der Top-Hund.

Bei Marktuntersuchungen bei Online-Anbietern, aus denen "Die Welt" in ihrem Report hervorgeht, geben zwei Drittel aller Käufer, die ihre Gläser jetzt im Netz einkaufen, an, zuvor Kunde von Fielmann oder Fielmann gewesen zu sein. Die kleinen Online-Marken entziehen den großen Wettbewerbern allmählich ihre Kundschaft. Das ist auch ein Ausspruch von Fielmann-Gründer Fielmann, der aufzeigt, wie sehr sein Betrieb das Medium Netz als Verkaufsmarkt bisher falsch eingeschätzt hat.

Fielmann sagte der "Welt" im vergangenen Jahr, er halte nichts vom Online-Handel mit Brillen. Auch Fielmann hat dies nun anerkannt.

Gefährdung traditioneller Augenoptiker

Wenn ich diesen Winter ganz plötzlich eine neue Brillenfassung benötigte, machte ich eine große Entdeckung: eine Optiker-Kette, die unglaubliche Schönheit zu unglaublichen 2-stelligen Verkaufspreisen bot. Die Gläser sollen innerhalb von 24h fertig sein. Das letzte Mal im vergangenen Monat, als die Firma ihren neuen Laden in der Neubaustraße in Wien, direkt neben der Firma Victoria, eröffneten.

Mittelständische Unternehmen stehen hier seit einiger Zeit unter Druck: Unter Einbeziehung des Online-Handels erhöhte die Industrie ihren Jahresumsatz 2016 um 2,1 Prozentpunkte auf 5,9 Mrd. EUR - mit dem größten Anteil der Handelsketten. Doch nicht nur Fielmann und Fielmann und Fielmann sind die Sieger. Sie bedrohen zwar traditionelle Augenoptiker und bestehende Handelsketten, eröffnen aber völlig neue Chancen für Brillenträgerinnen.

Brands wie das holländische Unternehmen The Dutch Ass & Gate oder das schweizerische Jungunternehmen La Roche Venture Viva wenden sich vor allem an eine vorwiegend jüngere, städtische Klientel in vielen europÃ?ischen LÃ?ndern und vertrauen auf eine Mischung aus Online und Einkauf. Die Konzepte von Crass Optik oder der niederländischen Firma Dutch Looks and Mores, die derzeit ihre 100. Niederlassung eröffnen, zeigen das Mainstream-Potenzial dieser Mischung aus niedrigem Kaufpreis, äußerst schneller Bedienung und guter Gestaltung.

Das Besondere: Sie haben begriffen, dass Brillen heute nicht nur ein optisches Hilfsmittel, sondern auch ein Modeaccessoire sind. Wer es so leicht hat, wird es für modebewusste Brillenträgerinnen leicht haben, den Durchschnitt von rund 340 EUR pro neue Brillengläser anders zu vergeben und nicht nur alle drei Jahre zu erstehen. Damit es für die Verbraucher leicht fällt, setzt man auf Dienstleistung - und bietet neben Augentests auch die Möglichkeit, bis zu vier Brillen für die Betrachtung zuhause zu ordern.

Ähnlich schnell wachsen Ass & Taté. Mithilfe des Versprechens "Brille conçues de la main, handgefertigt ab 98?, inkl. Korrektionsgläser. Mit mehr als einem Dutzend Filialen in den skandinavischen Ländern ist die Firma Online First". Sie wollen auch ein so individuell wie mögliches Preisangebot machen, Augentests oder Online-Style-Checks sowie individuelle Gespräche über das Internet über Whatsapp bzw. über Snappchat.

Die beiden Begriffe ermöglichen ein Markengefühl, das von der Webseite bis zum Laden unmittelbar erfahrbar wird. Deshalb wollen die jugendlichen Optiker-Marken regelmässig vorbeikommen und neue Brillen ausprobieren, anstatt alle vier Jahre eine neue zu kaufen - der Zyklus, dem die meisten Bundesbürger bisher gefolgt sind.

Wer nicht nur versteht, dass sich die Kulturrolle der Brille geändert hat - sondern auch die individuelle Erwartungshaltung unter einem Dach und die Simultaneität von "beautiful-high-value-cheap-fast" der Nachfolgegeneration. Neugierig bin ich auf die Wirkung der Neueinsteiger auf große Handelsketten wie Fielmann oder Apple - auf deren Angebot, Dienstleistung, Ladenbau und Unternehmenskommunikation.